Kein Mensch wacht einfach eines Morgens auf und hat eine Krankheit. Nein, Krankheiten schleichen sich langsam ein. Im Ayurveda wird besagt, dass eine Krankheit zuerst diverse Stufen durchläuft, bevor sie sich im Körper manifestiert.
Daher ist es so wichtig, dass wir eben nicht erst etwas für unsere Gesundheit tun, wenn eine Krankheit sich schon im Körper manifestiert hat sondern uns selbst genau beobachten und präventiv etwas für unseren Körper tun.
Ich muss zugeben, dass ich leider einige meiner Symptome jahrelang ignoriert habe. Zu meinen Symptomen zählten: Stress, Schlaflosigkeit, Verdauungsprobleme, trockene Haut und sogar Zeiten, in denen ich meine Periode nicht bekam, was alles typische und sehr verbreitete Vata-Imbalances sind.
Für lange Zeit war ich so sehr in dieser Lebensweise gefangen, dass ich keinen Ausweg sah. Leider kannte ich damals noch nicht die Möglichkeiten, die ich heute nutze. Früher war ich ein richtiges Party-Girl, das war meine Art zu entspannen und natürlich der Welt, die mich einfach stresste und überforderte zu entfliehen. Aber innerlich wusste ich immer, dass es eine tickende Zeitbombe war und dass ich diesen Lebensstil nicht mehr lange aufrechterhalten konnte.
Ich habe so viele Jahre in einem Vata-Ungleichgewicht gelebt, dass ich damals für normal hielt und ich dachte dieses Ungleichgewicht gehöre einfach zum Leben. Heute lache ich über diesen Glaubenssatz, doch er ist immer noch so weit verbreitet!
Und das möchte ich ändern, daher teile ich dies mit dir.
Für mich bedeutete das leider, dass ich so lange in diesem unausgeglichenen Zustand lebte, dass ich eine Schilddrüsenunterfunktion entwickelte, die ein Kapha-Ungleichgewicht ist.
Störungen des Gleichgewichts beginnen meist mit Vata und sind hier auch recht einfach zu auszugleichen, aber wenn wir eine Kapha-Imbalance manifestiert haben, ist der Heilungsprozess mit etwas mehr Aufwand verbunden.
Zum Glück entdeckte ich bei meiner ersten Yogalehrerausbildung Ayurveda und war sofort begeistert. Ich wusste, dass es das ist, wonach ich so lange gesucht hatte, denn dieses Konzept bot Raum für Individualität.
Genau diese Anschauung fehlte für mich, denn ich fühlte mich immer in ein System gepresst, in das ich nicht passte und ich weiss, dass es vielen ähnlich geht!
Ich liebe die ganzheitliche Herangehensweise und was für eine wichtige Rolle die verschiedenen Geistes- und Energietypen spielen.
Ayurveda half mir, meinen einzigartigen Körper-, Geistes- und Energietyp zu verstehen, und ich begann, meinen Lebensstil mehr und mehr an das anzupassen, was ich wirklich brauchte. Meine Schilddrüse ist heute wieder gesund und ich fühle mich heute jünger als vor 10 Jahren.
Im Ayurveda wird besagt, dass eine Krankheit diverse Stufen durchläuft, bevor sie sich im Körper manifestiert. Je mehr dieser Phasen wir ignorieren je schwerwiegender kann eine Krankheit auftreten.
Oftmals ist es uns leider ist uns gar nicht bewusst, dass unser Körper uns schon so lange Zeichen sendet, denn wir denken es sei normal sich so zu fühlen. Ich habe einen Podcast über dieses Thema gemacht, hör rein wenn du Bock hast:
Lies hier, wie sich die verschiedenen Stufen zeigen:
1. Sanchaya oder Ansammlung:
Ein erstes Ungleichgewicht geschieht durch Ansammlung der Doshas an den eigenen Orten im Körper (Jedes Dosha wird gewissen Körperteilen zugeordnet)
Subtile Unstimmigkeiten machen sich bemerkbar wie zum Beispiel Gereiztheit oder Müdigkeit, wir fühlen uns nicht wirklich schlecht, merken aber das etwas aus der Balance geraten ist. Mit kleinen Änderungen können wir uns ganz einfach wieder in die Balance bringen.
2. Prakopa – Provokation:
Das Ungleichgewicht verschlimmert sich nun und bringt uns aus dem Gleichgewicht. Wir merken nun, dass wir dem Stress nicht mehr standhalten können und wir sehnen uns nach längeren Pausen oder einem Urlaub, um wieder atmen zu können und danach wieder weitermachen zu können. Es zeigen sich erste kleinere Symptome wie zb. Hautbrennen. Wenn wir jetzt handeln, können wir den Körper relativ schnell wieder in die Balance bringen.
3. Prasara - Ausbreitung
Ausbreitung der Doshas in den ganzen Körper und in die Gewebe (Dhatus). Wenn wir alle vorherigen Zeichen ignoriert haben, breitet sich die Krankheit nun aus und sucht im Körper Stellen, um sich hier festsetzen zu können.
Der Körper wurde nun über längere Zeit überfordert und an die Grenzen getrieben, durch Stress, unpassende Ernährung, falscher Lebensstil etc..
Es wurde leider verpasst, dem Körper die Chance zu geben sich zu erholen und selbst zu heilen und die Krankheit breitet sich weiter aus.
4. Sthana Samsraya – Lokalisierung
Ablagerung in einem Körperbereich. Nun werden die Symptome klar wahrgenommen. Hier kann es zu chronischen Leiden kommen aufgrund falscher Ernährung oder Lebensstil. Wir haben noch immer die Chance mit einer Umstellung wieder ein Gleichgewicht herzustellen, es dauert jedoch vielleicht schon etwas länger. Wenn wir aber auch jetzt die Nachricht der Symptome ignorieren und lieber einfach Tabletten zur Symptombekämpfung schlucken, ohne etwas im Alltag zu ändern, wird sich die Imbalance verschlimmern.
1. Vyakti – Manifestation
Das ist die Stufe, wo wir oft eine Diagnose erhalten, die Krankheit hat sich nun manifestiert. Die Symptome sind nun chronisch geworden. Leider hat sich die Krankheit nun schon in den Organen und diversen Körpersystemen abgelagert und kann nun einen schwerwiegenden Verlauf nehmen. Es kann sein, dass hier lebenslang Medikamente verschrieben werden wie z.B. bei Diabetes
2. Bheda - Differenzierung
Nun treten Komplikationen auf und es wird fast unmöglich vollständig zu heilen. Der Grund dafür könnte auch ein negativer Nebeneffekt der westlichen Medizin sein (jahrelange Medikamenteneinnahme ohne Änderung des Lebensstils), ungesunder und stressiger Lebensstil oder schlechte Ernährungsgewohnheiten.
Um die Entstehung von Krankheiten so gut wie möglich zu vermeiden, empfiehlt der Ayurveda tagtäglich für unser Wohl zu sorgen und achtsam in uns hineinspüren, wie es uns eigentlich geht. Eine Achtsamkeitspraxis gehört meiner Meinung nach einfach dazu denn wir sind so abgelenkt, dass wir oftmals uns selbst einfach gar nicht mehr richtig spüren.
Ayurveda besagt, dass Krankheiten in der Verdauung entstehen.
Das hat verschiedene Gründe; zum einen kann das an der falschen Ernährung liegen, oder auch wie wir essen (im Stehen, während wir TV schauen, nicht richtig kauen..) aber kann selbstverständlich auch seelische Ursachen haben. Alles ist verknüpft miteinander.
Es ist ja inzwischen nichts neues mehr, dass unsere Gefühle in direktem Zusammenhang mit unserer Verdauung sind. Das Gehirn ist direkt mit der Verdauung verbunden.
Es ist wichtig, dass nicht nur körperliche Symptome beachten, sondern auch seelische, denn unser Körper ist ein System aus verschiedenen Systemen. Vollständige Heilung kann nur erfolgen, wenn wir eben alles ganzheitlich betrachten.
Übrigens für uns Frauen ist unser Zyklus eines der wichtigsten Indikatoren, die uns aufzeigen wie es mit unserer Gesundheit steht. Menstruationsschmerzen, ein sehr kurzer oder sehr langer Zyklus oder auch ausfallen den Eisprungs sollten wir immer genau unter die Lupe nehmen.
Der Mensch ist komplex und es benötigt diverse Pfeiler für ein gesundes Leben, hier habe ich für dich die meiner Meinung nach wichtigsten zusammengefasst:
Qualitativ hochwertige Entspannung in den Alltag einbauen
Schlaf (am besten vor 22:00 ins Bett gehen und vor 06:00 aufstehen)
Die richtige Ernährung für den entsprechenden Köper Geist und Energietyp
Saisonale Ernährung
Zeit in der Natur verbringen
Spirituelle Praxis und Dankbarkeitspraxis
Gesunde Beziehungen
Körperbewusstsein
Yoga Asanas (Der Vorteil ist hier, dass wir eben nicht nur monotone Bewegungen machen wie zb. beim Joggen sondern eben auch Twists, Vorwärtsbeugen, Umkehrstellungen etc. Das regt auch die Durchblutung, Organe und das Lymphsystem an und arbeitet mit dem Nervensystem)
Sexuelle Energie achtsam nutzen
Für Frauen – in Harmonie mit dem Menstruationszyklus leben, Yoni Awareness
Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du Ayurveda ganz einfach in deinen Alltag einbauen kannst?
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